AUSWAHL

Sei gegrüßt und lebe

Brigitte Reimann und Christa Wolf - eine Freundschaft in Briefen

 

Christa Wolf und Brigitte Reimann lernten sich auf einer Reise des Schriftstellerverbandes nach Moskau 1963 kennen. Dies war der Beginn einer Freundschaft zweier eigenwilliger, engagierter, kreativer Frauen. In einer Zeit, in der man nicht offen sprechen und schreiben konnte, vertrauten sie sich in ihren Briefen einander an. Sie machten sich Mut, den eigenen Weg zu verfolgen und Konflikte durchzustehen.  Für beide waren es schwierige Jahre, bedrängt durch politische Konflikte und schwere Krankheiten.  Ihre Briefe entfalten ein authentisches Portrait des Alltags in der DDR der 60er und 70er Jahre - voller Schwierigkeiten, Hoffnungen und Illusionen. Eine "Ankunft im Alltag" zweier großer Schriftstellerinnen.

Kleiner Mann, was nun ?

Es waren einmal ein junges Mädchen und ein junger Mann.

Sie trafen sich ganz zufällig und verliebten sich.

Und es erschien ihnen wie ein Märchen. Aber es wurde keines....

 

Emma, „Lämmchen“ und Johannes Pinneberg „der Junge“ verlieben sich. Emma wird schwanger und beide versuchen, mit seinem kleinen Gehalt über die Runden zu kommen. Nachdem Pinneberg seine Arbeit verliert, scheint Berlin für beide ein Glücksversprechen, denn hier kann jeder durchkommen. Der "kleine Mann" versucht es bis zur Selbstauflösung, steckt jede Demütigung weg, schluckt und buckelt, will um jeden Preis seine kleine Familie durchbringen. Er verliert auch in Berlin seine Arbeit. Pinneberg, sein Lämmchen und ihr Murkel finden sich am Rand der Stadt wieder- weggedrängt, vergessen, nicht mehr dazugehörend.

 

Lesung mit Inga Bruderek und H. Polzin / J. Effenberg

Trennungen - Geschichten von Frauen

Zum Beeindruckendsten im Werk der Dichterin gehören ihre Frauengestalten: Marie Ziegler, Agathe Schweigert, Crisanta aus Mexiko, Toaliina und Luisa aus Haiti. Ihre Geschichten umspannen Jahrhunderte. Sie erzählen von ihrem Hunger auf Leben und von der Sehnsucht nach Glück, von gefährdeter Liebe, vom Mut, menschlich zu sein und sich selbst treu zu bleiben. Es sind Geschichten von mutigen Frauen; von Frauen, die sich weigern, die ihnen zugedachte Rolle zu übernehmen. Aber auch von Frauen, die ihr freudloses Dasein tatenlos hinnehmen.

Diese Frauen sind keine Heldinnen, sie leben ein unspektakuläres, gewöhnliches Schicksal wie unzählige neben ihnen. In der Kraft der Schwachen bewahren sie ihre Würde, auch wenn sie zerrieben werden vom politischen Terror ihrer Zeit.

Lesung mit Inga Bruderek

 

Die Zuneigung ist etwas Rätselvolles

 

„Meine liebe, gute Herzensfrau, was soll ich Dir für Trost sagen! Ich habe selber nicht viel, und Du weißt ich kann nichts sprechen und schreiben was mir nicht von Herzen geht...“
                                                                                                                               (Theodor Fontane an Emilie, 17. 04.1852)

 

Dichter, Geliebter – eine außergewöhnliche Frau.
Briefe, als Brücke in Zeiten des Getrenntseins.
50 Jahre durch Höhen und Tiefen einer Ehe.
Zeilen, die es an Spannung mit Fontanes Romanen
aufnehmen können.

Lesung mit: Inga Bruderek & Juri Effenberg / H. Polzin

 

DER ERNST DES LEBENS MACHT AUCH KEINEN SPASS

 

"... mein Bruder Jakob sagte: " Ich bin ich und die anderen sind die anderen."

Er sagte :" Ich habe nur dieses eine Leben."

Dann ging er.  Mein Bruder war ein Held! "

 

Musikalische Lesung mit dem Klavierduo Atanas und Annette Kareev mit Werken von Piazolla, Gavrilin, Rosenblatt.

Idee und Konzept: Vijak Bayani

 

Lesungen für Kinder

Geschichten aus der Murkelei  

Hans Fallada

Es waren die eigenen Kinder Uli, Mücke und Achim, denen Hans Fallada die Geschichten aus der Murkelei erzählte. Zuerst - „damit das Essen besser rutschte und nicht so langweilig war“. Aber weil Fallada die Geschichten jedes Mal anders erzählte, wurden seine Kinder böse und er musste sie aufschreiben. So entstand zum Beispiel die Geschichte vom Mäuseken Wackelohr. Das arme Mäuschen hatte ein ganz zerfleddertes Ohr, weil die Katze es gebissen hatte. Nun hockt das arme Mäuschen mutterseelen allein auf dem Dachboden und schwärmt für den Mäuserich auf der anderen Straßenseite. Weil es sich aber selbst so hässlich findet, traut es sich nicht hinüber. Erst eine ganze Kompanie Ameisen und die Tauben helfen ihm dabei die böse Katze, eine wütende Hausfrau und die Selbstzweifel zu überwinden.Wie es sich für Märchen gehört, gibt es auch in diesen Geschichten die phantastischen Dinge, sprechende Tiere, Zauberer, Tarnkappen und Pechvögel.